China-Reise vom 19. September bis 3. Oktober 2014

3. Oktober 2014

Gestern der Abflug aus Zhengzhou, dann eine Übernachtung in Peking, Nähe Airport … und heute geht es um 13.40 Uhr wieder zurück nach Berlin!

Es waren aufregende 14 Tage, die hinter uns liegen und es wird wohl noch eine Weile dauern, um alle Eindrücke zu verarbeiten. Am 7. November werden wir einen China-Abend veranstalten, der mit vielen Eindrücken, Bildern und Erzählungen über unsere Tour gefüllt sein wird. Also schon mal den Termin im Kalender vormerken: Freitag, 7. November, um 18.30 Uhr. Den Ort werde ich noch bekannt geben, idealer Weise treffen wir uns in einem China-Restaurant. Das muss ich jedoch noch abklären.

Wir sagen »Danke« für die Gastfreundschaft und freuen uns schon auf den Besuch von Meister Chen Ziqiang 2015 in Berlin und auf die nächste Reise ins Land der Mitte!

1. Oktober 2014

Unser letzter Tag in der Taijiquan-Schule von Chenjiagou! Wir haben viele Eindrücke der unterschiedlichsten Trainingsarten gewonnen, unter anderem auch viel Kraft- und Konditionstraining sowie chinesisches Boxen. Am Nachmittag hatten wir wieder drei Stunden mit Meister Chen Ziqiang.

Den Höhepunkt des Tages bildete jedoch seine Einladung am Abend zum bekannten Feuertopfessen (auch »chinesisches Fondue«). Ähnlich dem Fondue wird ein spezieller Topf mit kochender Brühe in die Mitte des Tisches gestellt. Die Zutaten wie beispielsweise dünne Fleischscheiben, Blattgemüse, Lauchzwiebel, Pilze etc. werden hinzugefügt und am Tisch gekocht. Ein wunderbares Gemeinschaftsessen! Wir hatten eine tolle Zeit und freuen uns deshalb schon sehr auf den Besuch von Meister Chen Ziqiang 2015 in Berlin!

Morgen früh geht’s mit dem Bus nach Zhengzhou und von dort aus weiter mit dem Flieger nach Beijing. Dort übernachten wir ein letztes Mal, bis es dann schon zurück nach Berlin geht.

30. September 2014

Heute erlebten wir einen »ganz normalen« Trainingstag in Chenjiagou. Die Bilder zeigen, was das bedeutet. Ein Gruppenfoto mit unserem Meister Chen Ziqiang darf dabei natürlich auch nicht fehlen. Dass Taiji hier einen anderen Stellenwert hat als bei uns, haben wir auch erlebt: Junge Schüler mussten als Strafe in der Ecke stehen.

Morgen ist chinesischer Nationalfeiertag – und wir sind gespannt, was da so alles passiert!

29. September 2014

Heute war der erste offizielle Trainingstag in Chenjiagou für unsere Gruppe – und wir haben einiges erlebt! Am Morgen stand Basis-Training auf dem Programm und am Nachmittag gab es die Chen-Säbel-Form mit Meister Chen Ziqiang.

Später besuchten wir das Chen-Taijiquan-Museums im Ort: Ein großartiges Gelände mit Ahnenschreinen, einer Statue des Chen Taijiquan-Begründers Chen Wangting, einiger Tempel und einer riesigen Parkanlage. Bei unserem Museumsbesuch hatten wir die Ehre, dem jetzigen Großmeister Chen Xiaowang über den Weg zu laufen und ein paar tolle Fotos zu schießen. Ein rundum gelungener Trainingstag mit tollen Eindrücken!

28. September 2014

Unser heutiger Tagesausflug führte uns zum weltberühmten Shaolin-Tempel am Song Shan. Der Begriff Shaolin wird sowohl für den Namen des buddhistischen Mönchsordens, als auch für das Ursprungskloster dieses Ordens verwendet, das wir heute besucht haben. Das Kloster ist berühmt für seinen Kampfkunststil »Shàolínquán« (Faust der Shaolin), das wir vor allem als Shaolin Kung Fu kennen.

Bei uns in Europa sind Orden und Kloster vor allem durch Filme und eine Fernsehserie bekannt, da der der Tempel oft als Kulisse verwendet wurde. Nicht nur deshalb ist die schöne Tempelanlage ein Muss für alle Kampfkunst-Fans!

Danach gab es noch eine tolle Vorführung der Mönche mit verschiedenen Shaolin-Tierformen, Waffenformen und den bekannten Bruchtests. Nur das Wetter war etwas zweitklassig: Es regnete fast die ganze Zeit.

27. September 2014

Wir sind gut in Chenjiagou angekommen! Der Hochgeschwindigkeitszug brachte uns mit über 300 km/h von Xi’an nach Zhengzhou. Von dort ging’s dann weiter mit dem Bus bis Chenjiagou, dem historischen Ursprungsort des Taijiquan, das im 14. Jahrhundert von Chen Bo aus der Provinz Shanxi gegründet wurde. Das Dorf ist immer noch die Heimat der Chen-Familie.

Zur Begrüßung gab es Tee mit unserem Meister und Gastgeber, Chen Ziqiang. Er wird uns in den kommenden Tage Unterricht geben. Zuerst geht es morgen jedoch ins weltberühmte Shaolinkloster, der Wiege des Shàolín Gōngfu/Shaolin Kung Fu, und ins Songshan-Gebirge.

26. September 2014

Heute war unser letzter Tag in Xi’an! Und wir nutzten die Gelegenheit, in eines der fünf Heiligen Gebirge zu fahren, dem Hua Shan. Dieses Gebirge ist vor allem für seine steilen und sehr malerischen Feldwände bekannt. Die Klettersteige auf die Gipfel sind ziemlich gefährlich. Mehrere Gipfel sind bis ca. 2.100 m hoch und über Bergpfade miteinander verbunden. Entlang dieser Pfade liegen Klöster, Pagoden, Tempel, Brücken und Tore.

Wie man sehen kann, waren wir ziemlich happy über die tolle Aussicht und die schönen Bilder. Morgen verlassen wir Xi’an und es geht mit dem Hochgeschwindigkeitszug weiter, zuerst nach Zhengzhou und dann nach Chenjiagou, dem Ursprungsort des Chen Taijiquan.

25. September 2014

Mein Fotoobjektiv war anscheinend – wie ich auch – so beeindruckt von der riesigen Terrakotta-Armee, dass es leider kaputt gegangen ist. Aber nach einem zweistündigen Shopping-Marathon habe ich Ersatz gefunden. Ein neues Objektiv mit einem noch besseren Zoom!

Die Terrakotta-Armee lässt sich schwer beschreiben, man kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus! Sie ist Teil einer frühchinesischen Grabanlage, dem Mausoleum Qin Shihuangdis, aus dem Jahr 210 v. Chr. Einer der größten Grabbauten weltweit und eben weltbekannt für die Soldatenfiguren. Die Armee befindet sich in einer großen Halle, in der wir reichhaltig gefüllte zwei Stunden verbracht haben – und das, obwohl erst ein Viertel der Anlage freigelegt ist. Die Armee ist auf drei Gruben verteilt und besteht aus 7.278 lebensgroßen Fuß- und Reitsoldaten mit Pferden, Kriegswägen und Waffen. Also die Darstellung einer vollständigen Armee zur damaligen Zeit. Sehen kann man im Museum aber „nur“ 1.087 Soldaten und Pferde aus Ton, die bereits freigelegt und restauriert sind. Das Beeindruckendste daran ist, dass alle Figuren individuell gestaltet sind in ihrer Haltung, den Gesichtszügen oder den Ausstattungsdetails. Da fehlen einem die Worte!

24. September 2014

Bevor’s mit Xi’an weitergeht, muss ich noch kurz den Bahnhof Beijing-West vorstellen: Ein riesiges Gebäude, eine Anlage von 510.000 qm und damit der größte Bahnhof Asiens. Und hier starten alle Fernzüge, die in den Süden und Westen Chinas fahren.

Ebendiese Zugfahrt haben wir gut überstanden und sind heute morgen gegen 9.30 Uhr in Xi’an, der Hauptstadt der chinesischen Provinz Shaanxi, angekommen. Nach dem Einchecken im Hotel ging’s ins Muslimische Viertel mit seinem orientalischen Markt. Ein Labyrinth aus belebten Gassen mit Lehmziegelhäusern, bunten Buden, Handwerker-Werkstätten, Gewürzständen, offenen Küchen und vielem mehr.

Im muslimischen Viertel liegen auch die Große Moschee von Xi’an und der Große Trommelturm. Erstere ist eine der ältesten und berühmtesten Moscheen Chinas. Sie wurde im 7./8. Jahrhundert am östlichen Ende der Seiden Straße erbaut und in späteren Zeiten mehrmals umgebaut. Das Außergewöhnliche daran ist, dass die Moschee von Xi’an in ihrem Baustil vollkommen chinesisch geprägt ist. Sie hat weder Kuppeln noch Minarette, sondern nur einige arabische Beschriftungen und Dekorationen.

Der Große Trommelturm entstammt dem 14. Jahrhundert. Sein Trommelschlag sorgte früher dafür, dass die Zugbrücken an den vier Toren hochgezogen wurden und die Stadtmauer somit verschlossen war.

23. September 2014

Heute konnten wir am Vormittag einen Blick in das Innere des Lamatempels Yonghe Gong werfen, dem bedeutendsten buddhistischen Tempel Beijings und einer der größten lamaistischen Tempel außerhalb Tibels. Eine riesige Anlage, die sich über 60.000 qm erstreckt und aus ca. 1.000 Hallen besteht! Den Eingang bilden drei wunderschön verzierte Schmucktore. Es gibt fünf Haupthallen, der Höhepunkt der Anlage ist jedoch eine ca. 18 m hohe Buddha-Statue, der Maitreya-Bodhisattva, die aus einem einzigen Sandelholzbaumstamm geschnitzt wurde.

Unser Besuch in Peking geht damit zu Ende und wir machen uns auf in Richtung Bahnhof Beijing West. Dort wird uns der Nachtzug in 13 Stunden nach Xian, der alten Kaiserstadt, fahren. Das Tor zum Westen, wie Xian genannt wird, ist auch der Hauptverkehrsknotenpunkt der Bahnlinien, welche die Stadt mit dem Rest Chinas verbinden. Die Züge sind normalerweise sehr sauber und entsprechen europäischem Standard (ähnlich wie die Preise…). Wir sind gespannt, was uns erwartet und freuen uns auf Xian!

22. September 2014

Heute haben wir die Chinesische Mauer (wird auch »Große Mauer« genannt) besucht. Mit einem gemieteten Bus samt Fahrer ging’s zum 90 km entfernten Weltkulturerbe. Nach zwei Stunden Fahrt und einem 30 minütigen Aufstieg hatten wir den Abschnitt Mutianyu erreicht. Dieser Teil ist einer der am besten erhaltenen Abschnitte der Großen Mauer und diente als nördlicher Verteidigungswall der Hauptstadt und der kaiserlichen Gräber. Baubeginn war bereits Mitte des 6. Jahrhunderts während der nördlichen Qi-Dynastie. Sie ist riesig: sieben bis acht Meter hoch und an der Mauerkrone vier bis fünf Meter breit!

Wie Ihr sehen könnt, war die Sicht nicht optimal, trotzdem war es für uns alle ein Erlebnis, auf einem Teil der 8.800 km langen Mauer auf und ab zu gehen!

21. September 2014

Ein abwechslungsreicher Tag hat uns heute die erste gestohlene Brieftasche vergessen lassen… Wir waren auf dem Platz des Himmlischen Friedens, dem Zentrum Pekings. Er ist riesig (39,6 ha Fläche!) und wird oft als größter befestigter Platz der Welt bezeichnet.

Im Norden dieses Platzes befindet sich die Verbotene Stadt an, die wir im Anschluss besucht haben. Dort regierten die chinesischen Kaiser der Dynastien Ming und Qing bis zur Revolution 1911. Der einfachen Bevölkerung war der Zutritt verwehrt, daher auch ihr Name. Die Gebäude sind Meisterwerke chinesischer Architektur und ihre Anlage entsprach der Weltsicht der kaiserlichen Herrscher: Ausgerichtet am Prinzip von Yin und Yang in der Nord-Süd-Achse befand sich die Verbotene Stadt auf einem fast rechtwinkligen Grundriss als Machtsymbol des Kaisers in der Mitte. Kein Gebäude in Peking durfte die Herrschergebäude in der Höhe überragen.

Den Abend haben wir mit exklusiven Sitzplätzen in der Peking-Oper verbracht! Ein ganz besonderes und für Europäer sicher ungewöhnliches Erlebnis, da die Oper unterschiedliche künstlerische Elemente wie Singen, Tanzen, Schauspiel, Akrobatik, Pantomime und Kampfkunst miteinander mischt. Sie wurde 2010 in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO aufgenommen. Sollte man bei einer China-Reise unbedingt sehen!

20. September 2014

Wir sind gut in Peking angekommen und haben uns am ersten Tag gleich das Lamakloster Yonghe Gong im Osten der Hauptstadt besucht. Das Kloster gilt als eines der wichtigsten Kulturdenkmäler Chinas und ist eines der bedeutendsten lamaistischen Tempelklöster. Eine wahre Schatzkammer buddhistischer Kunst!

Anschließend haben wir ein traditionelles Pekingentenessen genossen – die Pekingente gehört wohl zu den berühmtesten Gerichten Chinas. Das Besondere daran ist ihre sehr knusprige und würzige Haut. Üblicherweise wird die Ente am Tisch in mundgerechte Stücke tranchiert. Dazu werden kleine dünne Pfannkuchen, Gurkenstücke und dünn geschnittener Lauch gereicht.

Ein Abendspaziergang durch das nächtliche Peking hat unseren ersten Tag dann zum Abschluss gebracht. Ich verabschiede mich mit ein paar Impressionen – bis morgen!

19. September 2014

Endlich geht’s los! Wir sind eingecheckt und warten am Gate auf unsere Maschine, die uns nach Peking fliegen wird. Dort werden wir morgen um 10 Uhr Ortszeit landen. Ich freue mich, Euch täglich (etwas zeitversetzt) von unserer China-Reise zu berichten.

Unter dem Motto »China erleben 2014« werden wir Highlights wie die Chinesische Mauer, die berühmte Terrakotta-Armee im Mausoleum Qín Shǐhuángdìs oder die Shaolin-Tempel ebenso erleben wie traditionelles chinesisches Essen und Taiji-Trainingseinheiten mit Meister Chen Ziqiang.

Zuerst gilt es jedoch, den langen Flug von 8,5 Stunden zu überstehen…am besten mit (Aus-)Schlafen, damit wir fit für den ersten Tag in Beijing sind. Mehr dazu dann morgen – gute Nacht!